Bereits vor der Krise war es für Gehörlose und Menschen mit Hörbehinderungen in vielen Fällen unmöglich, wichtige Live-Berichterstattungen zu verfolgen. Als Freie Demokraten setzen wir uns deshalb dafür ein, offizielle Stellungnahmen nur noch mit Gebärdensprachdolmetschung durchzuführen und so die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen zu stärken.

Die Corona-Krise hat uns alle vor viele neue Herausforderungen gestellt. Gerade zu Beginn überschlugen sich dabei die Informationen über neue Maßnahmen zur Eindämmung des Virus. Leider waren Gehörlose und Menschen mit Hörbehinderungen anfangs von der Live-Berichterstattung ausgeschlossen. Denn eine Gebärdensprachdolmetschung gab es in vielen Fällen zunächst nicht.
Das Engagement der Freien Demokraten sowie der teilhabepolitischen Sprecher der anderen Fraktionen hat dazu geführt, dass viele Pressekonferenzen inzwischen glücklicherweise für Gehörlose und Menschen mit Hörbehinderungen zugänglich sind. Auf diese Weise wird ihnen ihr Recht auf Teilhabe an wichtigen Informationen endlich gewährt.
Dieser Erfolg kann und darf jedoch nur ein Anfang sein. Die aktuelle Situation ist aus meiner Sicht Anlass, prinzipiell über die Live-Kommunikation nachzudenken. Denn in anderen Ländern sind Live-Dolmetschungen bereits selbstverständlich. Für mich ist deshalb klar: Der Bund muss auch nach der Krise Vorreiter sein und bei Live-Pressekonferenzen eine Gebärdensprachdolmetschung anbieten.
In meinem Antrag fordere ich deshalb, dass bei Pressekonferenzen im Bundeskanzleramt und in den Bundesministerien sowie den nachgeordneten Behörden grundsätzlich eine Gebärdensprachdolmetschung angeboten wird, sofern diese audiovisuell übertragen werden können. Zudem soll mit der Bundespressekonferenz ist eine entsprechende Vereinbarung zu treffen. Auf diese Weise tragen wir dazu bei, die informationelle Teilhabe von Menschen mit Behinderungen weiter zu stärken.
Meinen ganzen Antrag finden Sie hier: http://dipbt.bundestag.de/doc/btd/19/178/1917883.pdf.
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